"Similia similibus curentur"
"Heile Ähnliches mit Ähnlichem"

Was kann ich nach der Einnahme erwarten?

Verschiedene Varianten sind möglich:

  • Optimaler Verlauf: Besserung des Gemütszustandes und des Schlafes. Es kann eine Erstverschlimmerung eintreten, aber diese wird nicht als störend empfunden und klingt nach kurzer Zeit (max.1-2 Tagen) wieder ab. Danach kommt es zu einer Reparatur der lebenswichtigen Organe (wie z.B. Herz, Lunge, Leber, Niere etc.). Weniger wichtige Organe wie Schweißdrüsen, Haut, Augen, Haare etc werden erst im Anschluss repariert. Die Heilung verläuft sozusagen in einem Schema – der sogenannten Hering'schen Regel.
  • Guter Verlauf: wie oben, nur die Erstverschlimmerung ist ziemlich massiv- dann bitte beim Homöopathen melden, um diese durch eine Zweitgabe abzumildern.
  • Neutraler Verlauf: es tut sich nichts oder nur wenig – Heilungshindernisse beachten, Mittel wechseln oder wiederholen.
  • Schlechter Verlauf: einige körperliche Symptome werden besser, einige werden schlechter, Schlaf und Gemüt gleich schlecht wie immer – kein Verlauf nach der Hering'schen Regel!

Deshalb ist eine Folgeordination zur Beurteilung des Verlaufes unbedingt notwendig. Bei chronischen Erkrankungen wird diese zwischen 4-6 Wochen anberaumt, bei akuten Erkrankungen – je nach Intensität und Art der Erkrankung - nach Stunden bzw. Tagen!

Was ist eine Erstverschlimmerung?

Es kann zu einer vorübergehenden Verschlimmerung der Symptomatik kommen (z.B. Hautausschlag), die dann in der Folge wieder besser wird. Meist sind die Patienten aber dadurch wenig beeinträchtigt. Kommt es zu einer massiven Erstverschlimmerung ist eine vorzeitige Vorstellung beim Homöopathen zu empfehlen.

Generell können solche Verschlechterungen der Symptome einige Stunden bis maximal 2 Tage anhalten, bevor eine Besserung eintritt. Danach kann der Heilungsprozess beginnen. Ist dies nicht der Fall sollte der Homöopath vorzeitig kontaktiert werden.

Notfalls muss die Behandlung für einige Tage unterbrochen werden.

Die Hering'sche Regel

Sie besteht tatsächlich aus drei verschiedenen Teilen und ist eines der bedeutendsten Heilgesetze hinsichtlich des Heilungsverlaufes in der Homöopathie.

  1. Hering'sche Regel:
    Der Heilungsprozess verläuft im Körper von oben nach unten.
  2. Hering'sche Regel:
    Der Heilungsprozess verläuft im Körper von innen nach außen (d.h. von den lebenswichtigen zu den weniger lebenswichtigen Organen).
  3. Hering'sche Regel:
    Die Abfolge der Krankheitssymptome verläuft von jetzt nach früher (d.h. die Krankheiten treten wieder auf in umgekehrter Reihenfolge ihrer Entstehung).

Anhand von Asthmapatienten kann man das Prinzip der Unterdrückung sehr gut aufzeigen. Oftmals verschwindet nach Gabe eines homöopathischen Mittels das Asthma, dafür aber zeigt sich auf der Haut des Patienten ein Ausschlag.
Meist hatten diese Patienten schon einmal vor Beginn des Asthmas diesen Hautausschlag, der jedoch mit Cortison "erfolgreich" bekämpft wurde. Durch die Behandlung mit Cortison manifestierte sich eine viel schlimmere Erkrankung - nämlich das Asthma. In der Homöopathie sprechen wir hier von Unterdrückung.
Das Auftreten des Hautausschlages nach der homöopathischen Behandlung spricht hier für einen guten Verlauf nach der Hering'schen Regel, da die Heilung von innen (Bronchien) nach außen (Haut) erfolgte.
Das heißt auch, dass – entgegen vieler Meinungen – akute Erkrankungen schnell durch Homöopathie geheilt werden – oft innerhalb von Stunden, Chronische hingegen etwas längere Zeit in Anspruch nehmen. (Monate bis Jahre)

Anhand dieser drei Regeln lässt sich beurteilen, ob der Behandlungs- und Heilungsprozess einen günstigen oder eher ungünstigen Verlauf nimmt.
Bei der Heilung einer Krankheit ist es normal, wenn sie nicht plötzlich verschwindet, sondern dass der Patient verschiedene Stadien durchläuft.